Marcel Carlé

Softwareentwickler

Aufspüren

So gut sich das Verfahren der Steganographie auch anhört, es lässt sich in Bildern teilweise recht einfach aufspüren. Durch die Veränderung des LSBs verändert man das Rauschen des Bildes. Mittels einer Rauschanalyse wird das LSB untersucht und einem Grauton zugewiesen.

Rauschanalyse auf mein Logo

Hat man einen Screenshot, ein Logo oder sonstige am Computer hergestellte Bilder, so sind auf diesen meist gleichfarbige Flächen. Nehmen wir als Beispiel mal mein Logo. Die Rauschanalyse meines Logos ohne Steganographischen Inhalt sieht so aus:

Wie man sieht, erkennt man die gleichfarbigen Flächen ohne Probleme. Es ist alles recht regelmäßig und es gibt keine Ausreißer. Es ist ein natürliches Rauschen für ein am Computer erstelltes Bild.
Speichert man über das komplette Bild nun einen Text, so ergibt die Rauschanalyse das folgende Bild:Hier sieht man, dass es keine gleichfarbigen Flächen mehr gibt sondern über das komplette Bild ein Rauschen liegt.

Fazit: Solche Bilder sind also sehr schlecht geeignet um Informationen in ihnen zu speichern. Es lässt sich leicht erkennen ob Informationen im Bild gespeichert sind.

Rauschanalyse auf ein Foto

Wendet man die Rauschanalyse auf Fotos an, also zum Beispiel auf ein Naturfoto, so wird es schon schwieriger. Nehmen wir als Beispiel ein Beispielbild von Windows 7, das Lighthouse.Die Rauschanalyse von diesem Bild sieht so aus

Man sieht schon, dass es lange nicht so geordnet ist wie beim Logo. Man erkennt ein paar Schleier, gerade wo der Himmel auf dem Foto ist, aber ansonsten ist es voller Rauschen. Dieses Rauschen ist ein natürliches Rauschen, was bei jedem Kamerabild entsteht.
Die Rauschanalyse des Bildes mit Text gespeichert, ergibt folgendes Bild:Die Unregelmäßigkeiten aus dem Original sind zwar verschwunden, aber kennt man das Original nicht, ist es schon deutlich schwieriger zu beurteilen, ob in diesem Bild Informationen enthalten sind, oder nicht.

Fazit 

Die Steganographie lässt sich in Bildern teilweise recht einfach aufspüren. Hat man ein Kamerabild, ist es schwieriger, aber lange nicht unmöglich. Bei am Computer erstellten Bildern erkennt man mit der Rauschanalyse sehr einfach, ob Informationen in ihm gespeichert sind. Am schlechtesten erkennt man Steganographie in Zufallsbildern, da dort jeder Pixel eine Zufällige Farbe hat und das Bild dadurch komplett "verrauscht" ist.

Trotzdem bleibt die Steganographie ein sehr interessantes und recht sicheres Verfahren um Informationen zu verstecken. Ist einem das Verstecken zu wenig, so kann man die Daten per Kryptographie noch zusätzlich verschlüsseln.